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Kompaktklasse Verbrenner 5 Modelle, die (noch) wichtig sind

VW Golf 2022 Foto: VW

Steilheck-Limousinen haben lange den deutschen Flotten- und Privatmarkt beherrscht. Doch sie spielen immer noch eine wichtige Rolle. Fünf Beispiele mit Verbrennungsmotor.

VW Golf

Am Dauerbestseller lässt sich der Bedeutungsverlust des Kompaktsegments prima ablesen – längst hat ihn sein Crossover-Ableger T-Roc aus der markeninternen sowie der deutschlandweiten Bestsellerliste verdrängt. Und auch Teslas E-SUV Model Y sieht der Wolfsburger in vielen Monats-Charts nur noch von hinten. Ein wenig ist das auch selbst verschuldet, hat sich die Generation acht doch ein paar Lapsi bei Infotainment-Software und Bedienung geleistet, die es in dieser Form bei VW vorher nicht gegeben hat. An anderer Stelle bleibt der Fünftürer aber der Tradition treu: Er ist ein Auto für alle Fälle, bietet viel Platz, ein reifes Fahrverhalten und je nach Motorisierung und Ausführung auch ein gutes Maß an Fahrspaß. Die Mildhybridmotoren sind flott und verbrauchen wenig, das Angebot an Assistenten ist groß und gut nutzbar. Ein bekanntes Problem bleiben jedoch die hohen Preise, die mittlerweile nur noch knapp über 25.200 Euro (alle Preise netto) starten.

Opel Astra 2023 Foto: Opel
Der Opel Astra zeigt einen selbstbewussten Auftritt.

Opel Astra

Anders als den Golf gibt es den wichtigsten Wettbewerber zwar auch elektrisch, den Großteil der Zulassungen machen aktuell aber noch die Verbrenner aus. Die finden Platz in einem schick und dynamisch gezeichneten Fünftürer, bei dem Opel seine aktuelle Designlinie sauber ausspielt – inklusive des modern wirkenden, wenn auch teils einfach ausstaffierten Innenraums. Im Charakter ist der Rüsselsheimer extrem ausgewogen, punktet mit gutem Raumangebot und guten Fahrleistungen besonders als Auto für Familie und Langstrecke. Wirklich billig ist der Opel mit einem Startpreis von gut 22.600 Euro zwar ebenfalls nicht, die gute Ausstattung gleicht das allerdings ein Stück weit aus. Besonders empfehlenswert: Die verschiedenen Sitz-Upgrades – von sportlich bis rückenfreundlich, die zum Besten gehören, was man unterhalb der Luxusklasse bekommen kann.

Citroen C4 2023 Foto: Citroen
Der Citroen C4 setzt auf ungewöhnliches Styling.

Citroen C4

Im eher traditionalistischen Kompaktwagen-Umfeld ist der Citroen so etwas wie der Paradiesvogel. Dass er technisch mit den Astra verwandt ist, lässt die extrovertiert gestaltete Crossover-Fließheck-Karosserie aus keiner Perspektive erahnen. Erkauft wird der optisch frische Auftritt mit einem etwas niedrigen Fond. Und einem leicht erhöhten Autobahnverbrauch. Dabei ist der Franzose mit seinem ausgesprochen komfortabel abgestimmten Fahrwerk eigentlich prädestiniert für die Langstrecke. Zweites wichtiges Kaufargument ist der Preis. Nach der gerade erfolgten Absenkung gibt es den Fünftürer schon ab 19.387 Euro – ein Niveau wie vor Corona und im Vergleich mit dem Wettbewerb ein echtes Schnäppchen. Wer das sehr kultivierte Elektromodell e-C4 wählt, ist mit 29.916 Euro dabei.

Ford Focus 2022 Foto: Ford
Der Ford Focus ist der Sportler im Quintett.

Ford Focus

Fords Kompaktmodell war 2018 als hoffnungsvoller Golf-Jäger gestartet. Und brachte vieles mit, dem Dauerkonkurrenten aus dem Norden gefährlich zu werden: dynamisches Design, moderne Assistenten, pfiffige Details wie den automatisch ausklappenden Türkantenschutz und endlich auch ein vernünftiges Infotainmentsystem mit reduzierter Knöpfchen-Zahl. Dazu kam das klassische, straff abgestimmte Fahrwerk und ein modernes und umfangreiches Motorenangebot. Letzteres hat Ford zuletzt zusammenschrumpfen lassen, wie ganz allgemein die Variantenvielfalt des einstigen Bestsellers. Zu tun hat das mit dem künftigen Fokus auf SUV und Lifestylemodelle, dem der Focus spätestens 2025 endgültig zum Opfer fällt. So lange bleibt er so etwas wie der unterschätzte Geheimtipp im Kompakt-Segment. Der Startpreis von 26.975 Euro mag auf den ersten Blick schocken, hat aber damit zu tun, dass Ford den Focus nur noch ab der hohen Ausstattungslinie "Titanium" anbietet, die kaum Wünsche offenlässt.

Ford Focus 2022 Foto: Ford
Der Peugeto 308 basiert auf der gleichen Plattform wie der Opel Astra.

Peugeot 308

Der Stellantis dekliniert in der Kompakt-Klasse erfolgreich durch, wie viel Varianz auf einer Plattform darstellbar ist. Der 308 ist technisch gesehen ein eineiiger Zwilling der ungleichen Brüder Opel Astra und Citroen C4. Dank des eigenständigen Stylings mit elegant-sportlicher Ausprägung setzt er sich aber deutlich genug von der restlichen Familie ab. Beim Fahrverhalten ist der dem dynamischen Deutschen näher als dem komfortbetonten Citroen, in Ausstattung und Auftritt fällt er aber noch ein wenig wertiger aus. Das gilt nicht zuletzt für das Cockpit, das auf Wunsch mit digitalem 3D-Instrumentenbrett zu haben ist. Die leichte Höherpositionierung schlägt sich allerdings auch in der Preisliste nieder: 29.000 Euro werden mindestens fällig, wer die höheren Ausstattungsvarianten und ein paar Extras wählt, kommt schnell in Richtung 42.000 Euro.