Ganzjahresreifen 215/50 R18 im Test Die besten Reifen für die Flotte

Ganzjahresreifen erfreuen sich wachsender Beliebtheit und machen mittlerweile fast ein Drittel der in Europa verkauften Reifen aus. Doch welche Modelle bieten die beste Leistung bei unterschiedlichen Wetterbedingungen? Der aktuelle Test von ACE Auto Club Europa, ARBÖ und GTÜ liefert Antworten und hilft Fuhrparkleitern bei der Auswahl der besten Allwetterreifen.

Vorteile von Ganzjahresreifen für Fuhrparks

Für Fuhrparkleiter sind Ganzjahresreifen eine interessante Option, da sie den saisonalen Reifenwechsel überflüssig machen und so Zeit und Kosten sparen. Zudem bieten sie Flexibilität bei unterschiedlichen Witterungsverhältnissen, von Schnee im Winter bis hin zu heißem Asphalt im Sommer. Diese „Alleskönner“ müssen jedoch hohen Anforderungen gerecht werden, um sowohl bei winterlichen als auch sommerlichen Bedingungen zuverlässigen Grip zu bieten.

Ganzjahresreifen im Schnee

Im Test wurden neun Ganzjahresreifen auf einem VW T-Roc in der Dimension 215/50 R18 geprüft. Die Wintertests fanden auf dem Arctic-Falls-Testgelände in Schweden statt. Besonders wichtig war dabei das Verhalten auf schneebedeckter Fahrbahn. Beim Bremstest aus 40 km/h lagen alle Reifen mit einem Bremsweg von 19,4 bis 20,9 Metern nah beieinander, während ein Vergleichs-Sommerreifen erst nach 51,8 Metern zum Stillstand kam. Dies verdeutlicht, wie gefährlich es ist, im Winter mit Sommerreifen unterwegs zu sein.

Beim Anfahren im Schnee schnitt Michelin mit nur 23,3 Metern am besten ab, während Toyo mit 27,5 Metern auf dem letzten Platz landete. Beim Handling überzeugten Michelin und Continental durch präzises Lenkverhalten und gute Seitenführung, während Toyo mit schwacher Seitenführung und starkem Übersteuern deutlich hinterherhinkte.

Leistung bei Nässe: Präzision und Sicherheit entscheiden

Auch bei nassen Bedingungen zeigte sich, dass nicht alle Reifen gleich gut abschneiden. Continental erzielte den kürzesten Bremsweg und kam aus 80 km/h nach nur 29 Metern zum Stehen. Pirelli und Bridgestone folgten dicht dahinter. Wiederum schnitt Toyo mit einem Bremsweg von 33,5 Metern am schlechtesten ab. In Sachen Handling überzeugten Goodyear, Pirelli und Continental durch präzises Fahrverhalten, während Michelin, Bridgestone, Falken und Toyo leichte Schwächen zeigten. Beim Aquaplaning gab es hingegen keine Ausreißer nach unten, was für eine solide Performance aller getesteten Reifen spricht.

Deutliche Unterschiede auf trockener Fahrbahn

Auf trockener Fahrbahn drehten sich die Ergebnisse teilweise um. Hier glänzte der Toyo, der bei einer Vollbremsung aus 100 km/h lediglich 36,7 Meter benötigte und damit nur knapp hinter den Spitzenreitern Pirelli (35,6 Meter) und Continental (36,1 Meter) lag. Die Schlusslichter auf trockener Fahrbahn waren Goodyear, Falken und Vredestein mit Bremswegen über 42 Metern. Zwischen dem besten und dem schlechtesten Reifen lagen 6,8 Meter, was einem langen Kastenwagen entspricht – ein bedeutender Unterschied, der in kritischen Situationen entscheidend sein kann.

Die besten Ganzjahresreifen

Der Test zeigt, dass Ganzjahresreifen eine gute Alternative für Fuhrparks darstellen, aber es kommt auf die Wahl des richtigen Modells an. Der Continental-Reifen ging als Testsieger hervor, dicht gefolgt von Michelin, die beide eine ausgewogene Leistung bei allen Wetterbedingungen bieten. Falken zeigt starke Ergebnisse im Winter, schwächelt jedoch im Sommer, während Toyo im Trockenen gut abschneidet, aber bei Nässe und Schnee das Schlusslicht bildet.

Für Fuhrparkleiter bedeutet dies, dass die Auswahl des richtigen Reifens von den spezifischen Einsatzbedingungen abhängt. Reifen wie Vredestein, Maxxis, Falken und Toyo sind zwar bedingt empfehlenswert, doch keiner der getesteten Reifen fiel vollständig durch. Wichtig bleibt: Sommerreifen sind im Winter keine Option und können zu gefährlichen Situationen führen.