Fahrbericht Maxus Euniq 6 China-Konkurrenz zum VW ID.4

Maxus Euniq 6 2024 Foto: Maxus 7 Bilder

Der Maxus Euniq 6 startet im umkämpften SUV-Markt gegen den Skoda Enyaq iV und VW ID.4, um deutsche Kunden zu gewinnen. Das ist ambitioniert – ob es auch gelingen kann, zeigt der Fahrbericht.

Bisher ist Autokonzern SAIC Motor mit seiner Marke Maxus in Deutschland nur durch leichte Nutzfahrzeuge bekannt. Jetzt wollen die Chinesen den deutschen Markt auch mit einem Elektro-SUV erobern – dem Euniq 6.

Gutes Platzangebot im Maxus Euniq 6

Dabei handelt es sich um die Elektrovariante des bereits seit 2019 auf dem chinesischen Markt befindlichen Maxus D60. Bis auf den für die E-Variante weggefallenen Kühlergrill sind die Autos von außen identisch und wirken unauffällig-elegant. Die gerade Dachkontur vermittelt ein robustes Raumgefühl, die lichte Höhe von 1,74 Metern sorgt auch für guten Sitzkomfort auf der Hinterbank. Dennoch sind üppige 754 Liter Platz im Kofferraum.

Innen fällt die angenehm hohe, bequeme Sitzhaltung auf. Der 12,3 Zoll große Zentralbildschirm in der Mitte des Cockpits wirkt elegant. Die Kombination der Kunststoffe ist gefällig, Steppnähte sorgen für Konturen und Wertigkeit.

Maxus Euniq 6 2024 Foto: Daniel Killy/SP-X
Den Wagen gibt es in vier Grundfarben und einer Sonderlackierung.

Komfortables Fahrverhalten

Die Lenkung ist indifferent und hat viel Spiel, ähnliches gilt für die Aufhängung und Federung. Mit 177 PS ist das Beschleunigungsverhalten für ein elektrisch angetriebenes Auto eher träge. Dass bei 160 km/h Schluss ist, fällt kaum ins Gewicht. Auf der Landstraße fährt der Euniq 6 komfortabel, bei Kurven wird er unruhig. Während der Testfahrt verbrauchten wir im Schnitt 22 kWh, nur knapp mehr als der Normwert von 21,5 kWh. Das Ladetempo beträgt 75 kWh und auch die 6,6 kW/h Wechselstrom-Kapazität ist ausbaufähig.

Minuspunkte bei Navi und Android

Der Euniq 6 startet voll ausgestattet bei 44.950 Euro (alle Preise netto). Die Sonderfarbe Obsidian Black kann optional für 672 Euro Aufpreis bestellt werden. Allerdings ist kein hauseigenes Navi an Bord und Fahrer müssen auf Apple CarPlay ausweichen, das allerdings während der Vorstellung nicht durchgehend funktionierte. Android Auto lässt sich derzeit gar nicht nutzen. Das sind, neben der schlampigen Software, etwa bei der Verkehrszeichen-Erkennung, ernsthafte Minuspunkte.

Maxus Euniq 6 2024 Foto: Daniel Killy/SP-X
Der Arbeitsplatz des Euniq 6 ist aufgeräumt und die Umgebung hochwertig.

Keine Over-The-Air-Softwareinstallationen

All dies sind Déjà-vus aus einer Zeit, als chinesische Hersteller schnelle Auslieferung über Funktionsfähigkeit stellten. Da es beim Euniq 6 keine Over-The-Air-Softwareinstallationen gibt, muss man zu einem der 69 Vertragspartner der "Astara Western Europe" fahren, die in zwölf Bundesländern an 124 Standorten das Vertriebsnetz bilden. Wer in den vier norddeutschen Ländern Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Bremen und Hamburg Euniq 6 fahren möchte, muss zum norwegischen Importeur RSA und einem seiner 23 Händler.

Skoda Enyaq Coupé RS iV Test
Schicker Stark-Stromer

Maxus Euniq 6 – Technische Daten

Fünftüriges, fünfsitziges SUV
Länge: 4,74 Meter
Breite: 1,86 Meter (mit Außenspiegeln: k.A.)
Höhe: 1,74 Meter
Radstand: 2,76 Meter
Kofferraumvolumen: 754 Liter – k.A.

Elektromotor vorn
177 PS
maximales Drehmoment: 310 Newtonmeter
0–100 km/h: 10,5 s
Vmax: 160 km/
Vorderradantrieb
Normverbrauch: 21,5 kWh/100 Kilometer
Testverbrauch: 22,2 kWh/100 Kilometer
Normreichweite: 354 km
Batterie: 70 kWh
Ladeleistung 6,6 kW (AC)/75 kW (DC)
Preis: ab 44.950 Euro

Maxus Euniq 6 – Kurzcharakteristik

Warum: viel Raum, Vollausstattung, Preis
Warum nicht: Softwareschwächen, geringe Reichweite, kein Android Auto
Was sonst: Toyota bZ4X, Skoda Enyaq iV, VW ID4