Automarkt 2024 im Aufwärtstrend Mehr Verbrenner, weniger E-Autos

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Der Flottenmarkt dominiert laut DAT die Neuzulassungen. Wie sich die Restwerte und Zulassungszahlen von Diesel, Benziner und E-Auto entwickelt haben.

Der Automobilmarkt 2024 verzeichnete zur Jahresmitte einen positiven Trend. Mit insgesamt 1,5 Millionen Neuzulassungen bis Juni konnte ein Zuwachs im Vergleich zum Vorjahr erreicht werden. Prognosen deuten darauf hin, dass bis Jahresende etwa 3 Millionen Neuzulassungen erreicht werden könnten.

Weniger batterieelektrischen Fahrzeugen

Eine auffällige Entwicklung ist der Rückgang bei rein batterieelektrischen Fahrzeugen (BEV). Die Halbjahresbilanz zeigt ein zweistelliges Minus bei den BEV-Neuzulassungen, was auch auf Veränderungen bei den Förderprämien zurückzuführen ist. Der Gebrauchtwagenmarkt für Elektrofahrzeuge bleibt ebenfalls überschaubar, wobei die privat angeschafften BEV mit rund 70.000 Einheiten sowohl bei Neuwagen als auch bei Gebrauchtwagen kaum ins Gewicht fallen.

Unterschiede zwischen Gewerbe und Privat

Der Neuwagenmarkt in Deutschland ist traditionell stark durch gewerbliche Neuzulassungen geprägt, die in den letzten Jahren gut zwei Drittel des Marktes ausmachten. Bei den BEV-Neuzulassungen war dies jedoch nicht immer der Fall. 2022 teilten sich private und gewerbliche Neuzulassungen den Markt hälftig, doch 2023 sank der Anteil der privaten Neuzulassungen auf 43 Prozent und im ersten Halbjahr 2024 weiter auf knapp 39Prozent.

Gewerbliche Zulassungen dominieren

Relevante Stückzahlen bei elektrischen Pkw werden vor allem durch gewerbliche Zulassungen generiert. Der Steuervorteil spielt hierbei eine entscheidende Rolle. Viele gewerblich zugelassene Fahrzeuge kommen nun peu à peu auf den Gebrauchtwagenmarkt und treffen auf preissensible Käufer. Die aktuellen technologischen Fortschritte bei neuen BEV erschweren jedoch den Verkauf der gebrauchten Modelle, die nach drei Jahren nur noch 51,9 Prozent ihres ursprünglichen Listenpreises erzielen. Im Vergleich dazu liegen ähnliche Benziner über zehn Prozentpunkte höher.

Verbrenner weiterhin bevorzugt

Im ersten Halbjahr 2024 bleiben Verbrenner die bevorzugte Wahl bei Neuzulassungen. 37,4 Prozent aller neu zugelassenen Pkw sind Benziner, während nur 12,5 Prozent rein batterieelektrisch sind. Auch auf dem Gebrauchtwagenmarkt dominieren Verbrenner mit 59,0 Prozent Benzinern und 29,3 Prozent Dieseln. Von den 3,3 Millionen Besitzumschreibungen waren lediglich 2,2 Prozent rein batterieelektrisch.

Einfluss der Prämien auf Neuzulassungen

Die Entwicklung der BEV- und Plug-in-Hybrid (PHEV)-Neuzulassungen zeigt deutliche Schwankungen seit 2022. Die Ankündigung des Abschmelzens der BEV-Prämie und das Ende der PHEV-Förderung zum 1. Januar 2023 führten zu einem sprunghaften Anstieg der Zulassungen Ende 2022, gefolgt von einem Einbruch im Januar 2023. Auch die Beendigung der Prämie für gewerbliche BEV-Neuzulassungen im August 2023 verursachte einen weiteren Peak im Sommer 2023. Die überraschende Einstellung der privaten BEV-Förderung führte hingegen nicht zu einem signifikanten Anstieg der Zulassungen, jedoch zu einem deutlichen Rückgang im Januar.

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Stabilisierung der Gebrauchtwagenwerte

Die Wertentwicklung dreijähriger Gebrauchtwagen hat sich zur Jahresmitte 2024 stabilisiert. Benziner erzielen derzeit 63,1 Prozent ihres ehemaligen Listenpreises, Diesel-Pkw kommen auf 61,3 Prozent, während BEV-Gebrauchtwagen nur 51,9 Prozent ihres ursprünglichen Wertes erreichen. Die geringere Nachfrage nach älteren Elektrofahrzeugen und die einstige Förderung neuer BEV wirken sich negativ auf den Wiederverkaufswert aus.

Fazit: Der Automobilmarkt 2024 zeigt positive Entwicklungen bei den Neuzulassungen, bleibt jedoch weit hinter den Zahlen von 2019 zurück. Besonders der Rückgang bei den BEV-Neuzulassungen und die Herausforderungen auf dem Gebrauchtwagenmarkt für Elektrofahrzeuge prägen das aktuelle Bild. Verbrenner bleiben weiterhin die bevorzugte Wahl der Deutschen, während die Ziele der Bundesregierung für den BEV-Bestand in weiter Ferne scheinen.