Der neue Audi A6 Avant ist nur geringfügig gewachsen und wartet mit wegweisenden Technologien aus dem Luxusliner A8 auf.
Das ging diesmal richtig schnell: Knapp drei Monate nach der Einführung der Audi A6 Limousine schieben die Ingolstädter den Kombi hinterher. Der in Deutschland wesentlich wichtigere Avant startet mit 204 PS starkem TDI bei 43.403 Euro und kostet somit 2.101 Euro mehr.
Edel-Frachter mit elektrischen Helfern
Die Kombi-Neuauflage ist ein Hingucker. Der Neue liegt flach und breit auf der Straße und wirkt mit seiner kantigen Linienführung dynamischer als sein Vorgänger. Auch die Heckscheibe steht nun schräger und verstärkt so den sportiven Eindruck. Mit einer Länge von knapp fünf Metern und einem Radstand von 2,92 Metern ist er nur minimal größer geworden. Dennoch gibt es insgesamt mehr Bewegungsfreiheit. Besonders im Fond, wo die Passagiere mehr Luft über dem Scheitel und außerdem noch etwas mehr Platz für die Beine haben.
Das Kofferraumvolumen ist mit 565 bis hin zu 1.680 Litern exakt so groß wie beim alten A6 Avant. Das Gepäckabteil ist topfeben, und die Rücksitze lassen sich dreigeteilt umklappen. Allerdings steigt der Ladeboden dann leicht an. Langes Transportgut lässt sich auch im neuen Kombi nicht mitnehmen, da man die Beifahrerlehne nicht umlegen kann. Wie es sich aber für einen Edel-Frachter gehört, öffnet und schließt sich die Heckklappe ab Werk bereits elektrisch. Ebenso gleitet die Laderaumabdeckung beim Öffnen ganz galant nach hinten und surrt danach wieder vollautomatisch in ihre Ausgangsposition zurück.
Zum Start nur mit Dieselmotoren
Ansonsten ist innen alles wie bei der frisch eingeführten A6 Limousine. Neben dem digitalen Kombiinstrument gibt es das gleiche Multimedia- und Bedienungssystem mit zwei Touchscreen-Bildschirmen sowie haptischer wie auch akustischer Rückmeldung. Der untere Monitor stammt direkt aus dem A8. Über ihn lassen sich die Klimafunktionen steuern, der Fahrer kann den Bildschirm mit eigenen Favoriten personalisieren oder Funktionen wie Navi-Ziele per Handschrift eingeben. Selbstverständlich versteht der Audi auch Sprachkommandos und sogar ganze Sätze. Und falls sich der Fahrer nicht eindeutig ausdrückt, stellt er sogar Rückfragen. Bei den Fahrerassistenten profitiert der A6 ebenfalls vom Luxusliner A8. Unter anderem mit dem adaptiven Fahrassistenten, der den Abstand zum Vordermann einhält, den Audi selbst in engen Autobahn-Baustellen weiterhin aktiv in der Spur hält und sich automatisch Tempolimits anpasst.
Zum Verkaufsstart bietet Audi den A6 Avant zunächst nur mit Dieselmotoren an. Der 2.0-TFSI mit 245 PS und der V6-TFSI mit 340 PS folgen Anfang 2019. Im Vergleich zu seinem Vorgänger fährt sich der neue Mittelklasse-Kombi nochmals handlicher. Doch trotz aller sportlichen Ambitionen hat der Ingolstädter einen geschmeidigen Komfort. Und der gefahrene Zweiliter-Diesel glänzt neben hoher Laufruhe mit spontaner Durchzugskraft. Mehr brauchen Vielfahrer eigentlich nicht, denn schon mit dem kleinen Selbstzünder (40 TDI) ist man bestens bedient.