Alternativer Kraftstoff Verkauf von HVO100 startet

HVO-Treibstoff ist in Schweden schon lange im Einsatz - hier bei Scania in Södertälje. Foto: Scania CV AB/Peggy Bergmann

Ab sofort darf der Treibstoff HVO100 an Tankstellen verkauft werden. Nun können auch Flottenbetreiber mit hohem Dieselanteil ihre CO2-Emissionen bis zu 90 Prozent senken. Doch entsprechende Tankstellen sind noch rar. Wo es HVO100 gibt, erfahren Sie im Artikel.

Endlich, seit dem 29. Mai 2024 darf der Biokraftstoff HVO100 getankt werden. HVO-Kraftstoff (Hydrotreated Vegetable Oil) besteht aus Abfallstoffen wie Altspeiseöle oder Fettresten. In seiner Reinform (HVO100) senkt der Treibstoff die bilanziellen CO2-Emissionen von Dieselfahrzeugen um bis zu 90 Prozent gegenüber fossilem Diesel. Damit trägt HVO 100 einen großen Teil dazu bei, die Bestandsflotte an Selbstzünderfahrzeugen sauberer zu machen.

Welche Fahrzeuge HVO 100 tanken können

In vielen anderen Ländern Europas können laut Mobil in Deutschland, Autofahrer bereits den neuen Kraftstoff tanken, der mit dem Hinweis „XTL“ gekennzeichnet ist. Welche Fahrzeuge offiziell für HVO freigegeben wurden, können Sie hier nachlesen. Die Integration dieses Kraftstoffs erfordert keine Modifikationen der bestehenden Infrastruktur oder des Motors selbst, was eine reibungslose Implementierung in die bestehende Fahrzeugflotte ermöglicht.

Nur mit XTL-Symbol im Tankdeckel

Der ADAC weist darauf hin, dass nur Fahrzeuge mit HVO100 betankt werden sollten, die dafür freigegeben sind. Autofahrerinnen und Autofahrer erkennen die Freigabe in der Regel am „XTL“-Symbol im Tankdeckel. Fehlt die Kennzeichnung, hilft ein Blick in die Bedienungsanleitung oder die Rückfrage beim Händler.

Weniger Feinstaub und Stickstoff

„Nur mit Innovationen am Kraftstoffmarkt können wir wirksam und schnell die CO₂-Emissionen auf der Straße senken, denn wir brauchen Lösungen für Millionen von Bestandsfahrzeugen“, sagt Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing. Wenn er vollständig aus Abfall- und Reststoffen hergestellt wird, sorgt HVO 100 für bis zu 90 Prozent weniger Treibhausgasemissionen als fossiler Diesel. Darüber hinaus sollen bis zu 33 Prozent weniger Feinstaub, bis zu 9 Prozent weniger Stickoxid anfallen sowie nahezu kein Schwefel.

Zulassung von HVO 100 ist ein wichtiger Schritt

„Allein über CO2-neutrale Neufahrzeuge werden sich die Klimaschutzziele nicht erreichen lassen. Der Hochlauf der Elektromobilität und die klimaschonende Weiterentwicklung von Kraftstoffen für Bestandsfahrzeuge müssen Hand in Hand gehen. Die Zulassung von HVO100 ist ein weiterer, großer Schritt. Jetzt sind die Hersteller gefordert, neue Fahrzeuge für die Verwendung von HVO 100 auszulegen und ältere Modelle zu prüfen und für die Verwendung freizugeben", betont ADAC Technikpräsident Karsten Schulze.

HVO 100 ist eine Option für die Logistik

„Vor allem die Logistikbranche bekommt mit ihm eine weitere Möglichkeit, die Flotten klimafreundlich zu betreiben und Emissionen einzusparen. HVO 100 ist eine echte Option für mehr Klimaschutz im Verkehr und ein wichtiger Schritt, auch Verbrennungsmotoren klimaneutral zu betreiben“, so Wissing, der den Hochlauf synthetischer Kraftstoffe für das Erreichen der Klimaziele unterstützt. Staatliche Verbote und ein starres Festhalten am Verbrenner-Aus seien der falsche Weg. Wo Fahrzeuge aktuell überall HVO-Diesel tanken können, zeigt der Dienstleister eFuelsNow, der eine HVO-Tankstellenkarte entwickelt hat.